1.–3. April 2022: BuchDruckKunst

[Okay, hier war lange nichts los. Bitte beachtet: Dieser Eintrag stammt aus 2022 …]

Endlich wieder viele Druck- und Buchkünstler*innen unter einem Dach: Am ersten Aprilwochenende findet im Hamburger Museum der Arbeit die BuchDruckKunst statt. Und weil das Schwerpunktthema in diesem Jahr auf Fotografie und fotografischen Edeldruck-Verfahren liegt, bin ich ausnahmsweise nicht hinter den Kulissen, sondern als Aussteller dabei. Ihr findet mich am Stand 10 im Erdgeschoss der Neuen Fabrik, ich zeige Cyanotypien, Fotoradierungen und anderes Fotografisches, aber auch typografische Arbeiten aus meiner Kellerdruckerei.

Elbphilharmonie vom Musical-Ufer, Cyanotypie vom 9×12-Negativ

Love Letters! oder Auch eine Art Multimedia

So?

Oder so?

Das Ausgangs­material ist identisch: Einzel­stücke aus meiner kleinen Sammlung von Holzlettern, auf der Andruck­presse arrangiert. Bevor ich die Form zum Drucken ausge­schlossen habe, hab’ ich sie noch mit der 13×18 auf Strichfilm fotografiert und das dabei entstandene Negativ als direkte Vorlage für die Cyanotypie verwendet. Beim Drucken dann habe ich nicht das Farbwerk der Korrex, sondern Handwalzen verwendet und kreuz&quer eingefärbt.

Und hier noch ein paar Blicke hinter die Kulissen: (mehr …)

Neujahrsgruß

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erfreuliches Jahr 2019 mit vielen guten Ideen und genug Zeit, sie umzusetzen! (Letzteres wünsche ich mir selbst übrigens auch.) Und möge die bemerkenswerteste evolutionäre Strategie unserer Spezies mal wieder etwas erfolgreicher sein, als sie es ausweislich der Nachrichtenlage im In- und Ausland 2018 war …

neu in meinem Papierlager: Kraftkarton in postkartentauglichen Grammaturen

Kurz zum Making-of des Bildmotivs – das war quasi eine Fingerübung für Großformat-Anfänger: (mehr …)

Elphi, radiert

Um nach reichlich Nur-Fotografie mal wieder die Kurve zum Drucken zu kriegen … Hamburgs neues Wahrzeichen als Fotoradierung, minimal vergrößert vom 9×12-Negativ, das ich vom gegenüber­liegenden Elbufer aus mit meinem 300er Repro-Objektiv belichtet habe – mangels eingebauten Verschlusses per Deckel auf / bis Zehn zählen / Deckel zu. – Ach so, als Foto gibt es sie nebenan zu sehen.

Bilder vom Pinholeday 2018

Ein kleiner Anleitungs­artikel über die Fotografie mit der Camera obscura, der Lochkamera, wäre hier beizeiten auch mal fällig – das ist eine wunderbar einfache Methode, die Bild­produktion zu entschleunigen und dabei zu sehr poetischen Resultaten zu gelangen.

Weil ich gerade aber wenig Zeit habe, kommt heute erst mal eine kleine Bilder­sammlung – einschließlich Making-ofs – mit Motiven, die ich am diesjährigen Welt-Lochkameratag aufgenommen habe. Der Pinholeday findet immer am letzten Sonntag im April statt, und bis Ende Mai kann man dann sein Foto in der Galerie einreichen.

Mein Galeriebeitrag 2018 ist diese Aufnahme, entstanden noch relativ früh am Morgen (ich wollte bei niedrigem Bildausschnitt die Sonne mit im Bild haben):

Aufgenommen ist das Ganze (15 Minuten lang durch ein 1/3mm großes Stecknadel-Loch bei 95mm Bildweite, das entspricht ca. Blende f/280) mit einer selbst­gebauten Holzkamera, die 13×18-Planfilm­kassetten schluckt:

Das zweite Bild in der Kassette war dann wenig später dieses hier:

Sicherheitshalber hatte ich noch eine zweite Kamera dabei, nämlich eine modifizierte Agfa Clack 6×9:

Bei acht Bildern, die auf einen Rollfilm passen, habe ich es zwei Mal geschafft, das Transportieren nach der Aufnahme zu vergessen, was natürlich zu Doppel­belichtung führt. Das war im Nachhinein aber beide Male gar nicht schlimm:

(Der interessanteste Ausschnitt im zweiten Bild sind die Häuser in den Bäumen:)

Hier noch drei „ungedoppelte“ Motive von der Rolle:

Und hier die Clack, während sie die Waldszene aufnimmt:

Der Film war in beiden Formaten Fomapan; die Planfilme habe ich in Rodinal 1:50 in der Schale entwickelt, den Rollfilm in 1:100 mit Standentwicklung. Leider finde ich bei letzterer neuerdings öfters mal Schlieren auf den Negativen, etwa solche:

(Weshalb ich inzwischen wieder dazu übergehe, doch lieber 1:50 zu verdünnen und nur rund 15 Minuten mit regelmäßiger Bewegung zu entwickeln.)

***

Und weil man ja vorher nicht sicher weiß, ob die Entwicklung klappt, hab ich am Mittag des Pinholeday auch noch ein paar Bilder mit der Digitalkamera durch einen gebohrten Gehäuse­deckel gemacht. Die Effekte der Sonne direkt im Bild sind nämlich bei der Lochkamera­fotografie auch sehr attraktiv:

13×18 im Zauberwald

Scans vom Negativ – zwei davon habe ich in der Schale entwickelt, die anderen beiden per Standentwicklung in der Dose. Den Negativen sehe ich keinen nennenswerten Unterschied an, und diesmal sind vor allem auch keine Schlieren drauf. Geht also jetzt beides, je nachdem, wie viel Lust auf Abenteuer ich habe …

Gut, die verstellbare Großformatkamera erlaubt, wie man sieht, noch eine Menge mehr Fehler, aber die muss ich wohl alle einmal durchprobieren.