Handpressendruck (Baby-Korrex) von individuell eingefärbten Holzlettern
Weihnachtskarte 2019
Love Letters! oder Auch eine Art Multimedia
Das Ausgangsmaterial ist identisch: Einzelstücke aus meiner kleinen Sammlung von Holzlettern, auf der Andruckpresse arrangiert. Bevor ich die Form zum Drucken ausgeschlossen habe, hab’ ich sie noch mit der 13×18 auf Strichfilm fotografiert und das dabei entstandene Negativ als direkte Vorlage für die Cyanotypie verwendet. Beim Drucken dann habe ich nicht das Farbwerk der Korrex, sondern Handwalzen verwendet und kreuz&quer eingefärbt.
Und hier noch ein paar Blicke hinter die Kulissen: (mehr …)
Artbook Berlin
Nach der Ausstellung ist vor der Messe: Vom 22. bis 24. November 2019 beteilige ich mich an der Artbook Berlin im Kunsthaus Bethanien, Berlin-Kreuzberg, und freue mich über interessierte Besucher – und auch darauf, viele liebe Kolleg*innen mal wieder zu sehen!
Tipp: Alte Kamera-Mattscheibe auffrischen
An der Mattscheibe meiner 1920er Plattenkamera hatte es mich schon länger gestört, dass die Ausschnitt-Markierungen fürs Rollfilmrückteil sehr fett aufgemalt und zu allem Überfluss auch noch beschriftet waren. Und mithilfe dieser Anleitung zum Selbstschleifen einer Mattscheibe war es ein Leichtes, die unerwünschten Spuren zu beseitigen, innerhalb weniger Minuten sah die Scheibe wieder aus wie neu. (Es war nicht meine erste Mattscheibe, für meine Basteleien brauche ich das gelegentlich mal. Sonst wäre es auch unökonomisch gewesen, ein Kilo Siliciumkarbid zu kaufen; in kleineren Mengen konnte ich es leider nicht finden.)
Nützliche Flohmarktfunde: der Filmfix
Wer gern über Trödelmärkte stöbert, findet bei den Fotoutensilien hin und wieder kleine Helferlein, deren Sinn sich nicht immer auf Anhieb erschließt, die aber ausgesprochen nützlich sein können. Dazu gehört der Filmherauszieher Hama Filmfix:
Den benutze ich bei jeder Kleinbildfilm-Entwicklung. Denn wenn ich einen Film belichtet habe, spule ich ihn in der Kamera immer vollständig in die Patrone zurück – auf diese Weise ist sichergestellt, dass beim Wechseln keine Ver-Wechslung erfolgt. Allerdings ziehe ich vor der Entwicklung mit dem Filmfix den Filmanfang nochmals aus der Patrone heraus, um die Zunge bei Tageslicht rundschneiden zu können, dann lässt sich der Film im Dunkeln besser in die Tank-Spule einfädeln. (Es ist dennoch sinnvoll, den zugeschnittenen Filmanfang dann wieder in die Patrone einzuziehen und diese im Dunkeln mit dem Dosenöffner zu „knacken“ – denn wenn ich den kompletten Film ein zweites Mal durch die Lichtdichtung der Patrone ziehe, riskiere ich Kratzer auf den Negativen durch etwaigen Staub auf dem Dichtungsfilz.)
Und so benutzt man den Filmfix: (mehr …)
Dörfer zeigen Kunst
Nach der Messe ist vor der Ausstellung: Ab 20. Juli bis 11. August beteilige ich mich in Behlendorf bei Ratzeburg an der dortigen Gemeinschaftsausstellung im Rahmen der Reihe Dörfer zeigen Kunst und freue mich an allen vier Wochenenden über interessierte Besucher.
Ausflecken
Im Zuge meiner Vorbereitungen auf die Mainzer Minipressenmesse arbeite ich derzeit auch den einen oder anderen SW-Print aus. Und zum sorgfältigen Vergrößern gehört natürlich auch das Ausflecken der weißen Stellen, die Staubkrümelchen im optischen System hinterlassen haben – ein eher abseitiges Hobby, das ich bereits seit Studententagen pflege. (Damals habe ich im Fotokursus die Spotretusche auch für ein paar Kommilitonen übernommen.)
Ausflecken auf konventionellem Fotopapier ist ziemlich einfach: Man braucht bloß einen extrem feinen Pinsel (idealerweise Kolinsky-Rotmarderhaar, z.B. in Stärke 00), etwas geeignete Farbe (dazu gleich) sowie buchstäblich Geduld und Spucke. Denn am einfachsten geht die Arbeit tatsächlich, wenn man den Pinsel auf der Zunge anfeuchtet, etwas Farbe aufnimmt und dann am Rand des Abzugs so lange abstreicht, bis der Ton zur Umgebung des Fussels passt, den man wegtupfen möchte. Dann eben einen Punkt setzen, noch einen (nicht strichweise malen!), und wenn es mal zu dunkel ist, dann gleich Pinsel in den Mund, anfeuchten, Farbe wieder wegnehmen.
Für die Farbe gibt es mehrere Möglichkeiten: Ich habe das Retuschieren damals mit Eiweißlasurfarbe gelernt, die man per Pipette tröpfchenweise auf z.B. eine Glasplatte gibt, von wo man sie dann mit dem Pinsel aufnimmt. Heute nehme ich trockene Retuschefarbe, „Peerless Dry Spot“, die ist dick auf Pappe aufgepinselt und nimmt weniger Platz in der ohnehin überfüllten Werkstatt ein als mehrere Glasfläschchen – denn man braucht mehrere Töne, wenn man unterschiedliche Papiere verwendet, manche sind wärmer, manche kühler, manche gehen fast ins Sepia.
Dieser Print, den ich im Detailfoto oben ausgefleckt habe, ist z.B. auf papierstarkem Orwo BH1 entstanden, leicht warmtonig – und er war ursprünglich nur als Kontaktkopiervorlage für ein Cyanotypie-Negativ gedacht. Aber er gefiel mir so gut, dass ich ihn gleich noch einmal abgezogen, dabei etwas penibler abgewedelt / nachbelichtet und nach Fertigstellung dekorativ gerahmt habe.
Himmelfahrt 2019: h4ndw3rk in Mainz
Arbeiten wie meine, die auch von der Haptik der Materialien leben, möchten nicht nur im Internet, sondern vor allem „live“ präsentiert werden. Deshalb habe ich mich für dieses Jahr zum ersten Mal bei der Mainzer Minipressen-Messe als Aussteller angemeldet.
Dort werde ich handgesetzte und -gedruckte Typografie-Postkarten, Fotoradierungen und Cyanotypien zeigen und zum Verkauf anbieten, außerdem maritime Fotopostkarten sowie mehrere kleinformatige Fotobücher.
Ich freue mich über Ihren und euren Besuch – meine Standnummer ist die A06 – in der Mainzer Rheingoldhalle an folgenden Terminen:
Donnerstag, 30. Mai, Freitag, 31. Mai: jeweils 14 bis 19 Uhr
Samstag, 1. Juni: 10 bis 19 Uhr
Sonntag, 2. Juni: 10 bis 17:30 Uhr.
Der Eintritt zur Messe ist kostenlos. Hier ist der offizielle Flyer mit zusätzlichen Infos und Rahmenprogramm.
Insgesamt sind es weit über 200 Aussteller*innen, ein Besuch dürfte sich für jeden Geschmack lohnen.
Postkarte: Ⓒ Mainzer Minipressen-Messe
Dies ist ein Grauverlaufsfilter
Ja halloo!, ist das schon wieder eine meiner alternativfaktischen Überschriften? Nein, im Ernst, mit einem Stück schwarzer Pappe lässt sich bereits bei der Aufnahme (nicht erst beim Vergrößern) im Prinzip ein Grauverlaufsfilter simulieren:
Die Idee hatte ich, als ich neulich bei Fotohabitate über den Einsatz eines Verlaufsfilters in der Landschaftsfotografie las (wo es dazu dient, um die Mittagszeit den Himmel abzudunkeln und vor dem Ausfressen zu retten). Ein solches Teil habe ich auch in meiner Sammlung, habe es bisher aber als Spielzeug betrachtet, weil es in einer normalen runden Fassung steckt, die zwar drehbar ist, aber naturgemäß lässt sich die Übergangszone dann nicht in der vertikalen Lage anpassen, das taugt also bloß bei langweilig-mittigem Horizont. Und einstellbare Filterschubladensysteme sind so aberwitzig teuer, dass ich darüber erst gar nicht nachdenke. Aber was – so mein Gedanke –, wenn man das Dunkelkammer-Prinzip des Abwedelns schon auf die Aufnahme anwendet?
Gleich mal probieren. Klappt:
Das ist ein schnell geschossenes und ebenso quick’n’dirty, ohne Rücksicht auf Fingerabdrücke entwickeltes Testbild bei hartem Mittagslicht auf meinem Strichfilm, Lichtmessung im Schatten des vorderen Strauches – linke Hälfte normal belichtet, rechts habe ich während der gesamten Belichtungszeit die schwarze Pappe mehrmals von oben bis zur Mitte des Objektivs und wieder zurück geschwenkt. Resultat ist genau der Effekt, den ich haben wollte – so viel Zeichnung im Himmel würde ich bei hartem Film mit dem dollsten Farb-Kontrastfilter nicht hinbekommen.