Nur um es mal gesehen zu haben … Man würde ja denken, dass beim direkten Umkopieren eines Negativs (im Kontakt, also 1:1) auf nicht zu hartes Fotopapier kaum Details verloren gehen. Aber im unmittelbaren Vergleich zweier Scans bei identischer Auflösung und Nachbearbeitung (spärlich, nur behutsames Schärfen) schneidet der Kontakt denn doch deutlich schlechter ab als ein Scan vom Original-Negativ.

Hier der invertierte Scan vom Negativ (Wephota DN2 9×12, 65-mm-Objektiv bei ca. Blende 22, wie ISO 3 belichtet und 75 Minuten standentwickelt in R09 1:100) mit einem Ausschnitt des 2400-dpi-Scans:

Und hier eine Kontaktkopie auf Orwo BN1-Papier (nominell Normalgradation, altersbedingt eher etwas weicher) und vergleichbarer Ausschnitt:

Neben den in den Ausschnitten sichtbaren Verlusten an Detailreichtum – trotz Belichtung auf der Vakuumplatte bei optimaler Planlage – zeigen die Gesamtbilder vor allem, dass selbst auf dem kontrastarmen Papier einiges an Information in den Schatten verloren geht, wenn man lange genug belichtet, dass die Lichter nicht zu sehr ausfressen. (Es versteht sich, dass auch der Negativscan diesbezüglich *nicht* selektiv nachbearbeitet ist.)

Das ist für mich insofern interessant, als ich bisher, wenn ich ein großes Negativ (z.B. 20×30 cm) als Cyanotypie-Vorlage brauchte, gern erst mal das Originalnegativ auf Film kontaktet und dann davon vergrößert habe. Möglicherweise ist es der bessere Weg, zuerst zu vergrößern und dabei bereits Schatten und Lichter möglichst selektiv nachzubelichten/abzuwedeln, damit beim erneuten Umkopieren zu einem Negativ mehr Details vorhanden sind?

Kontakt-Verluste

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