Wie hier schon mal erwähnt, ist Fotopapier als Negativ in der Großformat­kamera zwar eine preis­günstige und bequeme Alter­native zu Planfilm, aber bei hohen Kontrasten schnell überfordert. Nach einigen Hinweisen von Kollegen bei flickr habe ich jetzt mal was ausprobiert, um in solchen Fällen die Grenzen des Materials zu dehnen.

Die folgenden Beispielbilder sind nix Dolles, nur rasch aus der Küchen­tür geknipst. Verwendetes Papier ist „uraltes“ Orwo BN1-Baryt­papier, Format 7×10 in einem 9×12-Halter (daher die Ecken: In Ermangelung von Masken habe ich es mit Fotoecken in der Kassette fixiert).

Variante 1, Spotmessung auf die halb­schattigen Bereiche des Hauses, Belichtung für ISO 6 – Himmel völlig ausgefressen, unten zu dunkel:

Variante 2, Belichtung für ISO 3 den Schatten zuliebe, Grauverlaufs­filter zum Abdunkeln des Himmels (das aber nicht stark genug ist):

Variante 3, Stichwort „Preflash“ – Fotopapier vor der eigent­lichen Aufnahme, noch in der Dunkel­kammer, vorbelichten; in diesem Fall habe ich eine LED-Taschenlampe für einen Sekunden­bruchteil gegen die Decke aufblitzen lassen. Anschließend habe ich, wieder mit Grauverlauf, für ISO 12 belichtet. Et voilà – üppig Zeichnung im Himmel, aber auch in den dunklen Partien ist fast genug Information:

Ist natürlich Extra-Aufwand, aber überschaubar. Und die Ergebnisse sind mal wieder nicht exakt planbar, aber das erwarte ich von analogem Arbeiten auch gar nicht …

Über die Grenzen des Papiernegativs

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